Der Begriff “Totholz„ ist eigentlich völlig paradox. Von “tot„ kann hier beim besten Willen keine Rede sein, noch mehr Leben kann man fast nicht in ein Biotop zwängen. Wohin man auch blickt, überall stößt man auf eine schier grenzenlose Artenfülle. Hier tummeln sich 1500 Pilzarten, 1400 Käferarten, über 500 Fliegen- und Mückenarten, 30 Ameisenarten, solitäre Wildbienen und Wespen, Moose, Flechten und zahllose weitere Arten.
Gartenbotschafter John Langley®
ANMERKUNG: Wie Bestäuberinsekten von Pflanzen mit energiereichem Nektar, eiweißreichen Pollen, Öl, Nistmaterial, Brut- und Schlafplätzen belohnt werden, führte Dr. Mathias Lohr von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe bei dem BdS-Seminar aus. Gleichzeitig machte der Wissenschaftler darauf aufmerksam, dass zahlreiche Insektenarten vom Aussterben bedroht oder zumindest regional schon ausgestorben sind, während andere vom Klimawandel profitieren und sich stärker ausbreiten würden. Auf das sich ebenfalls verändernde Nahrungsangebot reagieren Lohr zufolge auf einzelne Pflanzenarten spezialisierte Insekten zum Teil flexibel – als Beispiel dafür nannte Lohr die Knautien-Sandbiene, die inzwischen nicht nur die heimische Knautia arvensis, sondern auch die Knautia macedonia als Pollenspender nutze. Für das Überleben einer Art sei oftmals jedoch nicht nur die Futterpflanze existenziell: Die Natternkopf-Mauerbiene etwa brauche in der Nähe auch Totholz zum Nisten. Quelle: Neue Studien: was Pflanzen für Insekten wertvoll macht. 4.03.2021, erstellt von Daniela Sickinger / TASPO Online
Alle 10 - 15 Jahre sollen Knicks "auf den Stock gesetzt" oder "geknickt", d.h. die Stockausschläge tief unten abgesägt werden. Knickpflegemaßnahmen nur in den bundes- und landesrechtlich vorgeschriebenen Fristen vom 1. Oktober bis 28. Februar durchführen (Schutz der Brutvögel) Als "Stock" wird der Wurzelstubben bezeichnet, "Stockausschläge" nennt man die Schösslinge, die in der letzten Knickperiode gewachsen sind. Nach dem Schnitt treiben die Gehölze an den Stubben wieder aus, wachsen dicht hoch und können so ihre Funktionen als Windbremse, Brutplatz für Vögel und Nahrungsquelle für viele Tierarten erneut erfüllen. Mindestens ein, möglichst aber zwei bis vier Meter breite Saumstreifen anlegen und diese alle 3 bis 5 Jahre mähen.
Quelle: NABU Schleswig-Holstein