Projekt - Regen- und Grundwassernutzung



Tipps zur Wasserverwendung im Garten


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Wasser ist die Grundlage pflanzlichen Lebens; der Druck des Zellwassers gibt nicht nur jungen Pflanzen Gestalt und Festigkeit. Es durchströmt die Pflanze in feinsten Leitungen von der Wurzel bis zu den Blattspitzen und dient ihr als Transportmittel. Ohne einen ausreichenden Wasserstrom in der Pflanze werden die Lebensvorgänge in den Zellen völlig gestört. Bei Wassermangel verlangsamen sich die Lebensvorgänge in der Pflanze, fehlt Wasser völlig, so trocknet sie völlig aus und verbrennt innerlich. Wasser wirkt bei der Bildung von Baustoffen in der Pflanze mit und verbraucht sich dabei. Wasser ist als Kühlmittel für die Pflanze lebensnotwendig.

  • Das Auffangen von Regenwasser mittels Dachflächen hilft Trinkwassersparen und die Kanalisation zu entlasten (Regentonne, Zisterne).
  • Eine Mulchschicht auf offener Bodenfläche, aber auch die Mischkultur, schränkt die Wasserverdunstung ein.
  • Bei Trockenheit im Sommer auf schweren Böden kräftig und durchdringend gießen, auf durchlässigen Boden öfters und weniger viel.
  • Selbst bei brütender Sommerhitze lässt sich grundsätzlich Wasser im Garten sparen. Es ist ganz einfach, man braucht nur das Wasser eher selten aber dafür ergiebiger auf die Wurzeln seiner Pflanzen zu bringen.
  • Wenn der Gartenboden etwa 10 cm tief ausgetrocknet ist, sollte man ihn mit zwei großen Gießkannen pro Quadratmeter gezielt bewässern. Wenn die Natur untererdisch überlebt, sieht man den Erfolg sofort.
  • Beim morgendlichen Gießen verdampft viel weniger kostbares Nass ungenutzt. In der prallen Sonne können die aufgeheizten Pflanzen durch kaltes Wasser sogar einen Temperaturschock erleiden.
  • Und abendliches Pflanzenduschen fördert unweigerlich diverse Pilzkrankheiten und sorgt für die Aktivität der Schnecken.
  • Oberflächliches Hacken und Mulchens der Beete sorgt für entsprechende Bodenfeuchtigkeit.

Grundwassernutzung auf dem 'Appelbarg'



  • Möglichst selten, aber durchdringend gießen mit 1 l Wasser je m² wird eine etwa 1 cm dicke Bodenschicht durchfeuchtet. Weil sich die Hauptwurzelzone der meisten Gemüsepflanzen in einer Tiefe von 10 bis 30 cm befindet, muss eine normale Gießwassergabe mindestens 10 bis 20 l betragen.

  • Durch Sonnenlicht entsteht in ihr Wärme. Diese wird durch Wasserverdunstung (Verdunstungskälte) ausgeglichen. Wenn der Wasserstrom in der Pflanze zur Kühlung nicht ausreicht, so "verbrennen" zuerst die Blattränder von der Spitze her.

  • Nach hohen Wassergaben ist eine angemessene Gießpause einzuhalten. Entsprechend den jeweiligen Bodenverhältnisse ist zu beachten, dass sandige Böden 20 l und lehmige sogar bis zu 50 l Wasser je m² und 20 cm Schichthöhe speichern können.

  • Zu hohe Wassergaben können Nährstoffe ins Grundwasser auswaschen. Bei zu geringer Gießmenge verdunstet das meiste Wasser an der Bodenoberfläche. Durch unzureichendes häufiges Gießen erzieht man die Pflanzen zu Flachwurzlern. Diese können dann auch kurze Trockenperioden meist nicht ohne Schaden überstehen. (wird oft beim Rasen deshalb unüberlegt gemacht.)

  • Bei sommerlicher Witterung hält folgende Wassermenge je m² für einen Gießtermin 4 bis 7 Tage vor: Saaten 5 l, Pflanzung 10-15 l, Normalgabe 20 l (bei schwerem ton- oder lehmhaltigen Boden 30 l).

  • In der Hauptwachstumsphase (Juli/August) verbrauchen Kulturen, wenn sie Kniehöhe erreicht haben, täglich etwa 3 bis 5 l je m².

  • Man gießt, je nach Witterung, ein- in Ausnahmefällen bis zweimal in der Woche. Wenn Gemüse Knollen, Wurzeln oder Blüten ansetzen, ist der Wasserbedarf am größten. ´

  • Rasen in der Trockenzeit - Bei Hitze sollte man seinen Rasen nicht zu kurz halten. Auch zu häufiges Mähen macht den Rasen empfindlicher gegenüber Trockenheit.


Vorbereitung ist fast alles



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Die Entnahme von Grundwasser stellt im rechtlichen Sinne eine „Benutzung“ dar und ist grundsätzlich erlaubnispflichtig.

An wen muss man sich wenden?

  • An die Kreise oder kreisfreien Städte (Untere Wasserbehörden) im Falle der Grundwasserentnahme und Erdaufschlüsse (Bohrungen),
  • an das Geologische Landesarchiv im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) im Falle von Anzeigen nach dem Lagerstättengesetz,
  • an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) im Falle von Anzeigen von Bohrungen über 100 m.

Rechtsgrundlage:

  • Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG),
  • Wassergesetz des Landes Schleswig-Holstein (Landeswassergesetz - WasG SH).

Mit einem eigenen Brunnen lässt sich oberflächennahes Wasseraufkommen einfach und effektiv erschließen. Ein Bohrbrunnen hat eine sehr lange Lebensdauer. Um ihn anzulegen, wurde ein renomierter, regionaler  Meister-Fachbetrieb für Brunnenbau beauftragt. Die erfordlichen behördlichen Auflagen und die daraus vorliegende Genehmigigung muss zu Beginn der Bohrung verbindlich vorliegen.

Das Bohrrohr durch die wasserführende Schicht des Grundwassers hindurch bis auf den Grundwasserträger abgeteuft (anderer Ausdruck für das Erstellen senkrechter Hohlräume, Schächte & Co.) und anschließend wieder gezogen. Im Grundwasser bleibt bei dieser Vorgehensweise ein gelochtes beziehungsweise geschlitztes Brunnenfilterrohr. Das wird mit sogenanntem Filterkies umgeben. Daran schließt sich ein vollwandiges Rohr bis zur Erdoberfläche an, durch das hindurch das Wasser gefördert wird.

Ein solcher Bohrbrunnen für private Zwecke ist im Durchschnitt sechs bis zehn und (im privaten Bereich) maximal bis zu 20 Meter tief. Sein Durchmesser beträgt 30 Zentimeter. Er liefert eine brauchbare Wassermenge, die den Betrieb im Garten zulässt.

Die Kosten (abhängig von den Voraussetzungen) für einen Bohrbrunnen belaufen sich auf etwa 1.200 bis 1.500 Euro.